Magirus-Deutz 2
Auch im Obergeschoss sieht es nicht besser aus. Überall Magirus Teile!
Nachdem alles irgendwo verstaut ist kann endlich mit der Restauration begonnen werden. Als erstes habe ich mir den Motor vorgenommen. Dabei sind böse Sachen zum vorschein gekommen.
Jetzt wird der V8 bis zur letzten Schraube zerlegt. Dabei wurden folgende Schäden festgestellt: Die beiden Auspuffkrümmer sind durchlöchert wie ein Emmentaler Käse. Die Kühlrippen an Zylinderrohren und Köpfen sind mit einer centimeterdicken Dreckschicht zugeklebt. Die Zylinderlaufflächen und Kolben sind erstaunlicherweise in einem sehr guten Zustand und können bedenkenlos wiederverwendet werden ! Die Kolbenringe sind an allen Kolben gebrochen und werden durch neue ersetzt. Auch alle Ventile mussten ersetzt werden. Ganz schlimm war der Zustand von Pleuel- und Hauptlagern. In Otti Schneider's Motorenwald fand ich dann aber einen 714er V8 zum ausschlachten. Die Kurbelwelle und alle Lager waren an diesem Motor in fast neuwertigem Zustand. Da der 614er und der 714er am Kurbelgehäuse unten dieselben Masse hat, konnte ich die Kurbelwelle problemlos umbauen. Weil aber die Pleuellager am 714er grösser dimensioniert sind, musste ich diese Pleuel mitverwenden. Dabei mussten die Pleuelaugen umgebaut werden, weil der 614er wieder kleinere Kolbenbolzen hat. Schlussendlich hat aber alles gepasst, und so konnte mit dem Aufbau begonnen werden.
Zuerst wird der Block gründlich gereinigt , von der alten Farbe befreit und neu lackiert. Danach wird der Block in den Montagebock eingespannt( den mir freundlicherweise Heiri Bührer zur Verfügung gestellt hat ).
Jetzt beginnt die grosse Reinigung von Zylindern, Kolben und Köpfen. Die Zylinderkopfoberteile konnte ich alle vom 714er Motor verwenden. Diese waren schon sehr sauber, so konnte ich mir eine grosse Arbeit ersparen.
Erst wird die Einspritzpumpe, dann die "neue" Kurbelwelle eingesetzt. Danach gehts los mit den Zylinderbänken.............